„Nilpferdgeflüster“ heißt ORTEC´s neue Lieblings-Podcast-Reihe
Er richtet sich vor allem an Pflegekräfte, Gesundheitsdienstleister sowie Entscheiderinnen und Entscheider in der Pflege. „Wir wollen dazu beitragen, dass das Thema Pflege neu gedacht wird“, erzählt der Host des Podcasts, Bart de Witte, im Gespräch mit ORTEC und er klärt auf, wie es zum Namen „Nilpferdgeflüster“ kam.
Seit Mitte Februar 2023 ist „Nilpferdgeflüster“, der neue Podcast von Bart de Witte, online. Der gebürtige Belgier ist Gründer der Non-Profit-Organisation Hippo AI Foundation https://www.hippoai.org/, kompetenter Speaker zu digitalen Gesundheitsthemen und nun auch Host des Podcasts, der sich vor allem an Pflegerinnen und Pfleger sowie Entscheiderinnen und Entscheider im Gesundheitswesen richtet.
Zu hören ist der Podcast „Nilpferdgeflüster“ auf Spotify und Apple Podcasts.
Bart, ich höre hier ganz viel „Nilpferd“ und „Hippo“ – bitte kläre uns doch zum Auftakt kurz auf, was dieses riesige Tier mit dem Thema Pflege und Gesundheit zu tun hat.
Behrend Oldenburg
Bart de Witte
Gern! Hippos, also Nilpferde, sind friedliche, ruhige Tiere, aber sie werden radikal, wenn es beispielsweise um den Schutz Ihrer Jungen geht. Das ist für mich eine wunderbare Analogie zur Pflege. Sie wird als „friedlicher“ Beruf wahrgenommen, muss aber radikal auftreten, wenn es um ihre Anerkennung und vor allem auch Sicherstellung in der Zukunft geht. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen.
Zusammen mit Deiner Co-Gründerin Viktoria Prantauer habt Ihr mit Eurer Organisation „Hippo AI Foundation“ vor zwei Jahren den Deutschen KI-Preis – KI für künstliche Intelligenz – in der Kategorie Start-up gewonnen https://www.welt.de/wirtschaft/deutscher-ki-preis/article234298094/KI-Start-up-Preis-2021.html. Was hat die Jury überzeugt – und was kannst Du aus der „Hippo“-Arbeit auf den Podcast übertragen?
Es gibt da einige Parallelen – daher ja auch die enge Namensverwandtschaft. Gesundheit ist ein hohes Gut und doch ist der Zugang zu lebensrettenden Technologien und Verfahren in der Welt leider sehr ungleich verteilt. Doch was wäre, wenn allen Menschen dieselben Mittel und Ressourcen zur Verfügung stehen würden, die beispielsweise für eine Krebsdiagnose und Behandlung nötig sind? Mit unserer Hippo AI Foundation gehen wir einen radikalen Weg und möchten medizinische Erkenntnisse, die durch Künstliche Intelligenz gewonnen werden, mittels einer Open-Knowledge-Lizenz frei zugänglich machen.
Mit ORTEC haben wir für unseren Podcast einen Sponsor gefunden, der eine digitale Lösung für die optimale Personaleinsatzplanung von Pflegekräften im Gesundheitswesen anbietet. Als kaufmännisch denkendes Unternehmen muss ORTEC dafür natürlich Geld verlangen. Aber wenn die Software zur Anwendung kommt, profitieren alle: Patientinnen und Patienten, die Kliniken – und vor allem die Pflegerinnen und Pfleger, weil sie sich ihre Schichten weitgehend selbst planen können. Was für eine Chance!
Mit uns in der Runde sitzt ORTEC. Wie seid Ihr im Healthcare-Team bei ORTEC auf die Idee gekommen, einen Podcast zu sponsern?
Wir möchten der Pflege eine Stimme geben – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Allein in Deutschland gibt es mehr als fünf Millionen Menschen, die in der Pflege arbeiten. Und die haben nicht nur viel zu erzählen, sondern hören sicherlich auch gern denjenigen zu, die über ihre Arbeit erzählen.
Dabei spielt der Personalmangel in der Pflege inhaltlich natürlich eine große Rolle. Schließlich vergeht kaum eine Woche, ohne dass über die oft prekäre Lage der Pflege in Deutschland berichtet wird. Wir wollen aber darüber nicht lamentieren, sondern vor allem Lösungen und Ideen suchen und diskutieren. Gibt es neue Ansätze, wie Krankenhauspatientinnen und -patienten oder pflegebedürftige Menschen angemessen versorgt werden können?
Dabei ist es wichtig, dass wir nicht nur nach mehr Menschen rufen, die in der Pflege arbeiten. Ihre Zahl zu erhöhen, dürfte kurz- und mittelfristig schwierig sein. Eine vielversprechende Möglichkeit ist es, die Beschäftigten in der Pflege vor allem von den zeitfressenden Bürokratieaufgaben zu entlasten, damit sie wieder mehr Zeit für ihre Patientinnen und Patienten haben.
Ganz genau! Wir wollen aufzeigen, wie wir die Situation der Pflegekräfte vor allem in Deutschland nachhaltig verbessern können. Was bedeutet es für Pflegekräfte, ihre Arbeit zu machen, warum haben sie sich für ihren Beruf entschieden? Wie können wir den Menschen in der Pflege mehr Selbstbestimmung und Eigenständigkeit ermöglichen, um den Beruf attraktiver zu machen? Und wie passen die digitalen Werkzeuge in diese Beziehung?
Zu einem guten Podcast gehören immer mindestens zwei. Bart, wen hast Du Dir für das erste „Nilpferdgeflüster“ eingeladen?
Am besten, Ihr hört selber rein. Aber ich verrate Euch gern, dass ich für die Premiere Sandra Postel https://sandra-postel.de/ gewinnen konnte, worüber ich mich ganz besonders gefreut habe. Sandra ist geschäftsführende Vorsitzende der Pflegekammer in Nordrhein-Westfalen. In ihrem Hauptamt leitet sie den Bereich Bildung der Marienhaus-Holdingmit über 1500 Ausbildungsplätzen in Gesundheitsfachberufen sowie einem Angebotsspektrum für die Fort- und Weiterbildung. Und sie weiß, wovon sie spricht, denn sie kommt aus der Praxis: Sandra ist gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Pflegepädagogin und Pflegewissenschaftlerin. Es gab so viel konstruktiven Austausch mit ihr, dass wir den Podcast zweigeteilt haben, weil er sonst zu lang geworden wäre.
Danke Bart, wir freuen uns schon auf die nächsten Folgen – viel Erfolg mit Deinem „Nilpferdgeflüster“!