ORTEC hilft mit im Kampf gegen den Krebs
Die Behandlung von Krebserkrankungen mit neuen, individuellen Zelltherapien ist meist sehr kostspielig und langwierig. Bevor eine Behandlung erfolgen kann, müssen Patienten oft lange auf die Herstellung individualisierter Therapeutika warten und verlieren wertvolle Zeit. Im Anfang 2021 gestarteten EU-Projekt „AIDPATH“ entwickeln Forscherinnen und Forscher nun eine Anlage zur Herstellung sogenannter CAR-T-Zellen, die in der Lage ist, patientenbezogene Daten und Biomarker per künstlicher Intelligenz in den Therapieprozess zu integrieren. Hintergrund: Biomarker sind messbare Parameter biologischer Prozesse, die prognostische oder diagnostische Aussagekraft haben und daher als Indikatoren für Krankheiten dienen.
KI steuert Logistikprozesse
Die hier unter anderem zum Einsatz kommende KI-Technologie (Künstliche Intelligenz) wird beispielsweise zur Steuerung vor- und nachgelagerter Produktions- und Logistikprozesse eingesetzt, um die Termin- und Ressourcenplanung zu verbessern.
In guter Gesellschaft
„AIDPATH“ gliedert sich in drei Arbeitsbereiche, mit denen über vier Jahre hinweg die „intelligente“ Anlage für die Produktion der Therapeutika aufgebaut wird. Der erste Arbeitsbereich besteht in der Automatisierung der Herstellungsprozesse und der Anlagenvernetzung. Hier arbeiten unter anderem die Fraunhofer-Institute für Produktionstechnologie (IPT) und für Zelltherapie und Immunologie (IZI), das Biotech-Unternehmen AglarisCell, Fujifilm, das Universitätsklinikum Würzburg und das University College of London mit.
ORTEC-Expertise
Im zweiten Arbeitsbereich kommt unsere ORTEC-Expertise ins Spiel: Hier realisieren wir die für das Projekt erforderliche Infrastruktur für das Internet der Dinge (IoT). Dazu arbeiten wir eng mit dem Fraunhofer-IPT-Institut und den Red Alert Labs aus Frankreich zusammen. Der dritte Arbeitsbereich schließlich ist für die Entwicklung und Implementierung der KI-Technologie verantwortlich. Hier sind neben mehreren weiteren Fraunhofer-Instituten unter anderem die Fundacio Clinic aus Barcelona und Hitachi beteiligt.
Eng am Patienten
Die Herstellung der CAR-T-Zellen wird patientennah direkt im Krankenhaus erfolgen. Das Projekt befasst sich neben der Integration der Anlage in das Krankenhausumfeld auch mit Logistikprozessen, dem Datenmanagement und der Datensicherheit.
Wir hoffen sehr, dass es mit Hilfe des „AIDPATH“-Projektes zukünftig gelingen wird, Menschen mit Krebserkrankungen deutlich schneller eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Behandlung zur Verfügung zu stellen.
Wir bei ORTEC sind sehr stolz darauf, bei diesem wegweisenden Projekt mit unserer IT- und Logistikexpertise an Bord zu sein. Ich werde Sie an dieser Stelle weiterhin über den Fortlauf des Projektes informieren.
Mehr dazu im Internet hier https://cordis.europa.eu/project/id/101016909/de